Christina Willimann – Zoom
> Projekt «Zoom Collonge-Bellerive»
Projekt «Zoom»
Die Dekonstruktion der Wirklichkeit
Bei meiner Arbeit geht es mir darum, mich mit der Wirklichkeit auseinander zu setzen und sie anders als ursprünglich wahrgenommen wiederzugeben. Ich betrachte meine Umwelt auf der ständigen Suche nach Inspiration und Motiven für meine Werke.
Mit meinem Projekt möchte ich vor allem auf die Schnelligkeit/-lebigkeit unserer digitalisierten Gesellschaft hinweisen und durch den Vorgang des Malens den Künstler sowie auch den Betrachter zu einer Entschleunigung führen.
Durch die Art der Darstellung wandelt sich die Perfektion des Quadrates, der Pixel, zum nicht mehr ganz so perfekten Viereck, das ich als Symbol unserer technologisierten Welt einsetze.
Als Modell für meine Bilder dient mir ein Foto, welches ich nach dessen Inhalt, der dargestellten Komposition oder einem persönlichen Bezug auswähle. Vorab bearbeite ich das Original mit Hilfe eines Computerprogramms und verändere Ausschnitt, Anzahl der Pixel, Licht und Kontrast, um dieses dann wie ein Mosaik oder eine Konstruktion auf Leinwand aufzutragen.
Schon das Heranzoomen bis hin zur Fragmentation meines Modells führt zur Abstraktion.
Das intuitive Aufbringen der Pixel auf die Leinwand ist der Schlüsselpunkt meiner Vorgehensweise: durch den Wandel des üblichen Formates und Kontextes wird die hyperpräzise, digitale Darstellung zu einem abstrakten Gemälde. Das Resultat ist ein pixelisiertes Bild, auf welchem man die Linienführung des Pinsels, der Farben und die Leinwand durch Untergrund und Format erkennt.
Durch diese Umgestaltung verwandelt sich das Motiv in das neue, abstrakte Endergebnis.
Die visuelle Konfusion, die dadurch entsteht, ist gewollt und soll bei dem Betrachter Neugierde hervorrufen, sich mit dem Bild auseinanderzusetzen und darüber nachzudenken, welche Realität sie/er darin sieht.
Es liegt in der Interpretation des Betrachters, sich seine Wirklichkeit zu konstruieren oder die Wahrheit hinter den Pixeln zu finden.